Der diesjährige Nobelpreis für Literatur 2025 geht an den ungarischen Schriftsteller László Krasznahorkai, einen Autor, dessen Werk seit Jahrzehnten Leserinnen und Leser weltweit in den Bann zieht und begeistert.
1. László Krasznahorkai: Ein Meister der apokalyptischen Literatur
Mit seiner einzigartigen Sprache, seinen endlos mäandernden Sätzen und seiner tiefgründigen Reflexion über die conditio humana gilt Krasznahorkai als einer der grossen europäischen Visionäre der Gegenwartsliteratur. Die Schwedische Akademie ehrt ihn für ein „fesselndes und visionäres Werk“, das die Krisen und Abgründe des modernen Menschen mit poetischer Wucht auslotet.
2. Leben und literarischer Werdegang
Geboren 1954 in Gyula, Ungarn, studierte Krasznahorkai Literatur an der Universität Budapest. Sein Debütroman Sátántangó (1985) erlangte internationale Bekanntheit und wurde 1994 von Béla Tarr verfilmt. Weitere bedeutende Werke sind Die Melancholie des Widerstands (1989) und Krieg und Krieg (1999). Seine Bücher wurden in viele Sprachen übersetzt und behandeln häufig das Leben in Krisensituationen sowie grundlegende Fragen der menschlichen Existenz.
3. Stil und Themen
Krasznahorkais Werk zeichnet sich durch lange, komplexe Sätze und einen düsteren, oft apokalyptischen Stil aus. Seine Romane sind von existenziellen Fragestellungen und einer tiefen Melancholie geprägt. Trotz seines pessimistischen Blicks auf die Welt betont er stets die Bedeutung der Kunst als Widerstandskraft gegen das Dunkel der Zeit.
4. Die Kraft der Sprache in dunklen Zeiten
László Krasznahorkai hat sich als einer der bedeutendsten Schriftsteller der Gegenwart etabliert. Sein Werk fordert die Leser heraus und bietet einen tiefen Einblick in die Abgründe der menschlichen Existenz. Mit der Verleihung des Nobelpreises für Literatur wird sein aussergewöhnliches literarisches Schaffen nun weltweit anerkannt.