Manche Geschichten entstehen genau dort, wo Worte fehlen. Diese Schreibübung hilft dir dabei, stille Momente stark zu machen und das Unsichtbare sichtbar zu erzählen. Du trainierst, Emotionen, Gedanken und Konflikte ohne direkte Sprache auszudrücken.
1. Figuren mit unausgesprochener Spannung finden
Überlege dir zwei Figuren, zwischen denen eine unausgesprochene Spannung herrscht. Zum Beispiel ein nicht gestandener Liebeskummer, ein alter Konflikt oder ein gemeinsames Geheimnis.
2. Eine alltägliche, stille Szene wählen
Wähle eine Alltagssituation, in der sich diese beiden begegnen. Etwa beim gemeinsamen Kochen, auf einer Autofahrt oder bei einem Familienfest. Je banaler der Rahmen, desto stärker kann die innere Spannung wirken.
3. Schreiben ohne das zentrale Thema zu benennen
Schreibe eine Szene, in der kein einziges Wort über das zentrale Thema gewechselt wird und dennoch klar wird, was zwischen den Figuren steht. Achte darauf, dass alles Relevante indirekt mitschwingt.
4. Körpersprache und Subtext gezielt einsetzen
Nutze Blicke, Berührungen, Ablenkungen, Schweigen, kleine Gesten oder Gedanken, um das Unsagbare in deiner Szene fühlbar zu machen. So entsteht emotionale Tiefe ohne grosse Worte.
5. Text prüfen: Ist das Unsichtbare sichtbar?
Lies deinen Text kritisch durch: Wird klar, was die Figuren beschäftigt, obwohl sie nicht darüber sprechen? Lass idealerweise eine andere Person lesen und beobachten, was sie zwischen den Zeilen erkennt.